Einen 911er hat jeder, der LC 500 dagegen ist ein Hingucker. Mit dem Lexus V8-Sportcoupé ist man sportlich unterwegs.
TEXT THOMAS BOROWSKI / FOTOS THOMAS BOROWSKI & TOYOTA
DRIVE
Porsche 911, BMW M8 oder Mercedes GT-R sind beliebte Sportcoupés. Als Luxus-Massenware sind sie entsprechend weit verbreitet. Wer auf Exklusivität steht, der ist beim Lexus LC 500 besser bedient.
In der von uns gefahrenen Version Sport+ treibt ein V8-Benzinmotor unter der Fronthaube mit 464 PS an. Zehn(!) Gänge sorgen automatisch für die Auswahl der passenden Kraftübertragung auf die Hinterachse. So cruised man mit dem rund 2,4 Tonnen schweren Coupé souverän über die Strassen und erfreut sich am sportlichen Gran-Turismo-Feeling bis zur theoretischen Spitzengeschwindigkeit von 270 km/h.
SWING
«No more boring cars», lautet die Designdevise im Toyota-Konzern, zu dem die Marke Lexus gehört. Das 4,77 Meter lange LC 500-Coupé verkörpert dieses Versprechen gegen Langeweile auf jedem Zentimeter. Selten haben wir bei Golf & Country ein Auto getestet, das vor Golfclubs so für Aufsehen gesorgt hat. Seine dynamische Linien im Blech, die avantgardistisch geformten Leuchten und das edel gestaltete Interieur erfreuen das Auge, wohin man blickt.
GRIP
Auch wenn der LC 500 Sport+ mit geschmiedeten 21-Zoll-Rädern ausgestattet ist, diese spektakulär aussehen und auf den Hinterrädern sogar breiter sind als an der Front: Wählt man den Fahrmodus Sport S+, braucht man in scharfen Kurven gute Fahrkenntnisse, um die Kraftentfaltung am Heck im Zaum zu halten. Deutlich mehr Spass macht das Coupé und sein sonorer V8-Sound im Comfortmodus auf langen Strecken. Dann bleibt dank zahlreicher Fahrassistenzsysteme wie dem adaptiven Tempomat, Spurhalte- und Totwinkelassistent, sowie Querverkehrswarner hinten und Rückfahrkamera auch Zeit, die hochwertige Verarbeitung im Wageninnern und die bequemen Ledersitze zu geniessen.
HANDICAP
Dass man im sportlichen Lexus Blicke auf sich zieht, werten Individualisten nicht als Handicap. Auch der von uns gefahrene 9,3 Liter Durchschnittsverbrauch dürfte die Freunde von Fünfliter-Motoren nicht gross stören. Gewöhnungsbedürftig ist hingegen das zentral in der Mittelkonsole angebrachte Touchpad und die Sprachsteuerung. Die elektronischen Helfer brauchen einige Übung, um auch während der Fahrt fehlerfrei bedient werden zu können. Für Golferinnen und Golfer, die sich naturgemäss gerne Nervenproben stellen, sollten aber auch diese LC 500-Bedienelemente kein Handicap darstellen.
GREEN FEE
Der Basispreis des LC 500 Sport+ beläuft sich auf 135 500 Franken. Bei Lexus inklusive sind Gratis-Service über 10 Jahre oder 100 000 Kilometer. Bei unserem Testwagen schlagen Extras wie die Metallic-Lackierung (1850 Franken) oder das Head-Up Display (1990 Franken) zu Buche. Der Endpreis beläuft sich auf 140 030 Franken.
INFOS UNTER WWW.LEXUS.CH
BLICKFANG Auf Golf Domat/Ems strahlt der Lexus LC 500 Sport+ mit dem schönen Clubhaus um die Wette.
AVANTGARDE Scharfe Details werten die Optik des Sportcoupés auf.
SOLIDE Mit knapp zwei Metern Breite wirkt der LC 500 sehr kräftig.
HOCHWERTIG Die japanische Takumi-Handwerkskunst kommt beim Lexus offensichtlich gut zur Geltung.
KNAPP Nur ein Golfbag und etwas Handgepäck passen in das 197 Liter-Gepäckabteil.
SPORTLICH Die Heckansicht des LC 500 Sport+ wirkt wie aus einem Guss.
WÄHLBAR Das Zentraldisplay verstellt sich im Lexus auf Befehl, hier im Sport S+-Modus.
Thomas Borowski: Als Redaktor mit Festanstellung und als freier Journalist schrieb er unter anderem für NZZ, Tages-Anzeiger, Blick, Schweizer Illustrierte, u.a.. Als Chefredaktor verantwortete er das Fachmagazin Schweizer Touristik, bevor er sich 2012 seinem Bruder Andreas Borowski bei borowski+ für Wort und Bild anschloss. Fokussiert heute in seiner Schreibarbeit auf die Themen Reisen, Mobilität, Kulinarik und Golf. borowski.ch